Samstag, 2. November 2013

Von Altem und Neuem und irgendwas dazwischen

Jeder Moment an jedem Tag meines Lebens verändert mich. Es kann ein Wort sein oder ein Song, eine liebevolle Geste oder eine Begegnung, die etwas in einem berührt, manchmal ins Wanken bringt und manchmal zu Fall. Es können Sonnenstrahlen sein oder Tropfen des Regens, die mir ins Gesicht fallen und dort Leben hinterlassen. Oder ein Gefühl, ob Angst oder Mitgefühl, ob Zorn oder Zuversicht, dass innere Festungen darnieder reißt und ihre Überreste mit dem Atem in die Unendlichkeit trägt.

Es sind solche Tage, in denen all diese Empfindungen auf mich einströmen und ich mich verliere im Kampf oder im Annehmen. So schön es ist, ein Mensch mit einer breiten Emotionspalette zu sein, so anstrengend ist es auch. So schön es ist, sich wieder zu fühlen, so durcheinanderbringend ist es auch. Manchmal habe ich so große Angst oder bin unendlich traurig. Und dann bin ich wieder nah bei mir, verankert und lächelnd. Momentan scheint es, als würde mich die Vergangenheit wieder einholen. Menschen aus meinem "früheren" Leben treten wieder in mein Leben genauso wie alte Empfindungen. Es fühlt sich ganz weit weg an, als würde es nicht mehr zu mir gehören. Und doch ist da eine Verbindung. Es fällt mir sehr schwer, in die Vergangenheit zurückzugehen. Es fällt mir schwer, diese alten Empfindungen erneut zu spüren. Es fällt mir schwer, Menschen von einst wieder in meinem Leben zu wissen.
Doch nichts geschieht ohne Grund. Nichts passiert ohne dass wir etwas daraus lernen sollen. Deshalb lasse ich es zu und versuche, meine Angst zu zähmen. Meine Unsicherheit wird irgendwann der Freude weichen.
Manche Dinge müssen erst nochmal angesehen werden, um sie abschließen zu können.

Seit meinem Unfall vor einer Woche macht mir mein Kopf sehr zu schaffen. Ständige Kopfschmerzen und ein schwummrig-schwindliches Gefühl begleitet mich seitdem. Das drückt auf die Stimmung. Gleichzeitig bin ich gerade an einem Punkt, an dem manche Dinge konkret werden. Und davor habe ich Angst. Angst, dann, genau dann zu versagen. Es ist so schwer, dann weitere Schritte zu tun, kleine tapsige zögerliche Schritte, um diese Hürde zu überwinden. Es ist Zeit, dass Dinge in meinem Leben konkret werden. Dass Wege, die ich eingeschlagen bin, konkret werden. Dass ich mich tragen lasse von der Zuversicht und nicht von Angst. So viele Menschen glauben an mich, warum fällt es mir dann so schwer? Wie kann Angst neben Vorfreude existieren? Eine weise Frau sagte vor kurzem zu mir: Frage Dich nicht WIE, sondern entscheide Dich nur dafür, DASS Du es willst. Ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wann und wie lange, ich weiß nur, dass es kein zurück mehr gibt, denn eins ist sicher - vor mir liegt zwar die Angst (mit der Aussicht, dass aus ihr Sinn und Freude entsteht), doch was hinter mir liegt, macht mir noch viel mehr Angst.

Es gibt manchmal Zeiten in unserem Leben, die uns aufwühlen - im Innen und Außen. Sie können zur härtesten Zeit in unserem Leben werden - oder zu unserem besten Lehrer. Wir können sie überwinden oder an ihr wachsen. Wir können in unseren Emotionen stecken bleiben oder auf ihrer Welle reiten. Wir können uns bis zu unserem Grab selbst verurteilen oder uns mitfühlend begegnen. Wir können der beste Freund von vielen Menschen sein, oder einfach nur ein bester Freund für uns selbst. <3

2 Kommentare :

  1. toller blog tanja!! bin über my monk auf deine seite gestoßen..du sprichst mir aus dem herzen und bestimmt noch vielen andren menschen da draußen auch, die noch nicht wissen das es diesen schönen blog gibt ;-) alles liebe, sunny
    (27.10. & 2.11. sind sooo wahr!!)

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  2. Hallo liebe Sunny,
    Du bist die erste von "auswärts" kommende Person, die sich auf meinen Blog verirrt hat - und dann hinterlässt Du noch so ein schönes Kommentar. Du hast mein Herz für einen Moment erwärmt und genährt. Ich danke Dir dafür von Herzen. Ich wünsche Dir ganz viel Mut und Zuversicht auf Deinem Weg und freue mich, wieder von Dir zu lesen. Alles Liebe, Tanja

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