Montag, 24. Juni 2013


"Keep smiling, keep shining, Knowing you can always count on me
for sure, That's what friends are for. For good times and bad times
I'll be on your side forever more That's what friends are for"
 

Musik ist das beste Medikament, das es auf dem Markt gibt. Deshalb findet ihr im heutigen Post ein paar Songs und Cartoons, die euch ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern sollen. Denn Musik heilt Schmerz und seine Wunden, wie tief sie auch sein mögen.
Dieses Lied von Whitney Houston, "That´s what friends are for", lässt mich lächeln und weinen zugleich.Es zeigt mir, was wirklich wichtig ist im Leben. Wir werden nie einsam sein, solange wir Freunde haben und Menschen, die uns zum Strahlen bringen. Und manchmal braucht es nur ein Zuhören, ein Loslassen von Schmerz, ein Zulassen von Tränen und Traurigkeit.

Ich hatte gestern einen furchtbaren Tag. Ich war bedrückt, traurig, angsterfüllt. Ich schloß mich zuhause ein, was mir noch weniger gut tat. Den ganzen Tag versuchte ich mit verschiedenen Übungen, meine Stimmung zu bessern und meine Traurigkeit anzunehmen. Ich machte Meditationen, versuchte durch Atemübungen mit mir in Kontakt zu kommen, versuchte mitfühlend meine "negativen" Emotionen anzunehmen, versuchte sie in positive Energie umzuwandeln - es half nichts wirklich. Auf mir lastete die Depression wie ein nasser Sack Sand. Er saß auf meiner Brust, in meinem Nacken, auf meinen Augenlidern. Manchmal weinte ich, doch es floss nicht wirklich als das es befreiend gewesen wäre. Ich wurde immer verzweifelter. Am Abend dann überwand ich meinen Stolz und rief eine Freundin an. Ich weinte das ganze Gespräch über. Meine ganze Traurigkeit drang an die Oberfläche.
An solchen Tagen kann ich einfach nicht positiv sein. An solchen Tagen kann ich mich selbst nicht leiden, ich merke immerzu den Widerstand gegen diese in mir als negativ abgespeicherten Emotionen. An solchen Tagen möchte ich einschlafen und nicht mehr aufwachen. Weil meine Welt so grau und ohne Sinn ist. Ich bemerke in der letzten Zeit, dass ich kaum mehr lache und mich über Dinge freuen kann. Die bleierne Müdigkeit, die mich schon nach dem Aufstehen überfällt, begleitet mich immerzu. Dann denke ich, ich kann nicht mehr.

Und dann höre ich diesen Song...und ich spüre mein Herz schlagen, ja sogar hüpfen, lebendig, mitfühlend, tröstend. Und dann denke ich daran, dass ich so tolle Freunde habe und Menschen, die mehr Lehrer sind, weil sie ihre innere Mitte schon gefunden haben. Sie machen mir Mut, auch wenn sie gar nichts sagen. Sie verurteilen mich nicht, sondern begegnen mir rein, liebevoll und mitfühlend. Manchmal bedeutet eine stille Umarmung mehr als tausend Worte.



Es ist schon heftig, wie ich mich selbst und meine Emotionen ablehne. "Du darfst nicht schwach sein", "Du musst stark sein", "Du darfst Dich nicht schlecht fühlen", "Du darfst nicht aus dem Rahmen fallen". Doch wo ist mein Rahmen? Wieviel Trauer, wieviel Wut, wieviel Aggression darf ich zeigen, ohne "unnormal" zu werden?Als Kind habe ich gelernt, dass jegliche Wut meinerseits mit Gewalt und Ablehnung beantwortet wird. Heute, als Erwachsene, traue ich mich in Beziehungen, bei Freundschaften und auch bei Autoritätspersonen nicht, meine Meinung zu sagen.

In einem Buch habe ich gelesen, dass unterdrückte Wut implodiert und den Körper und die Seele krank macht. Und Robert Betz sagt sogar, dass es eigentlich keine negativen Emotionen gibt, sondern das wir Menschen sie erst "als gut oder schlecht bewerten" und früh beigebracht bekommen, schlechte nicht zu zeigen. Da habe ich mich gefragt, wie bin ich eigentlich mit Emotionen wie Wut oder Angst, Aggression oder Neid umgegangen? Ich habe sie meist unterdrückt, außer bei meinen Eltern bin ich explodiert und wurde dann gefragt, was denn mit mir nur los sei. Dass meine Wut nicht allein dastand, sondern Hand in Hand mit tiefer Traurigkeit und Verletzung, einem ständigen Gefühl von Kleinheit - das sahen sie nicht. Und sie wollten es auch nicht wissen.
Heute übernehme ich die Rolle meiner Eltern und verurteile mich selbst für meine Traurigkeit und Angst. Heute frage ich, was ist denn nur mit Dir los. Aber ich will es heute wissen. Ich will nichts mehr unterdrücken.

Ich habe furchtbare Albträume in den letzten Tagen. Ich träume, dass ein Flugzeug beim Landen einen Flügel verliert und zerschellt, das die Feuerfront auf uns zurollt und verschluckt. Oder das mein Bruder beide Arme verliert. Ich wache schweißgebadet und angsterfüllt auf. Völlig fertig begleiten mich diese Bilder durch den Tag. Und keiner da, der mich in diesem Moment in den Arm nimmt und mich tröstet, dass es nur ein Traum war und alles gut ist. Immer allein für sich stark zu sein ist so schwer. Aber es ist meine Prüfung, diese Abgründe allein zu überwinden. Das weiß ich und ich füge mich.

Der gestrige Tag war alles andere als schön. Ich habe es nicht geschafft, mich aus diesem tiefen Loch herauszuziehen. Deshalb startete ich heute komplett anders in den Tag.


1. Ich machte nicht gleich den Fernseher an.
2. Ich erteilte mir für heute ein "ich arbeite an mir-Verbot", d.h. keine Meditationen, kein Lesen von Selbsthilfebüchern, nichts.
3. Ich widmete mich Dingen, die mich in Bewegung und zum Lachen bringen sollten.
-> Ansehen lustiger Cartoons,
-> Einstudieren einer Tanz-Choreographie
-> Fröhliche Musik hören
-> Schönen Film schauen statt TV

Ergebnis: Ich hatte einen schönen Tag.
Natürlich war ich nicht Strahlefrau Nr.1 und war den ganzen Tag furchtbar energielos. Aber es tat mir gut. Ich hatte Spaß, konnte mal wieder lachen, ich war entspannt, ich genoss die Zeit mit mir. Manchmal ist mir selbst das arbeiten an mir zuviel und ich möchte einfach nur fröhlich sein und mich nicht mit Problemen, Fragen und Antworten beschäftigen. Heute war es genau das Richtige, dass alles einfach mal beiseite zu lassen.

Ich habe einen Film gesehen, in dem ein erfolgreicher junger Mann einen Schlaganfall erleidet und gelähmt ist. Nur über das Blinzeln eines Auges konnte er sich noch mitteilen. Der Film erzählt aus seiner Perspektive, was er fühlt, was er denkt. Er wurde sich bewusst, wieviel Chancen, Eindrücke, Erlebnisse er verpasst, wieviel Momente er nicht wirklich gelebt hatte.
Da dachte ich an mich und was wäre, wenn ich heute sterben würde oder keine Möglichkeit mehr hätte, das Leben zu entdecken. Ich hätte nicht gelebt. Ich hätte keine Chancen - außer früher berufliche - genutzt. Ich hätte nicht die Welt gesehen. Ich hätte keine Kinder, denen ich die Welt zeigen konnte. Ich habe nur vor mich hin gelebt - und das nicht einmal glücklich. Ich möchte aber glücklich sein. Ich möchte mal in die Augen meiner Kinder schauen, ich möchte mich von der Welt inspirieren lassen und ihre Schönheit erleben. Und ich möchte mich verwirklichen und etwas schaffen, mit dem ich Menschen auch nach meinem Tod noch berühre. Ich möchte am Ende meines Lebens sagen, dass es ein schönes Leben war und nichts bereuen. Ich will mein Leben nicht bereuen. Wie ich das alles anstellen soll? Ich habe keine Ahnung.



Falls auch Du darauf momentan keine Antwort hast

DON´T WORRY, BE HAPPY! :-)


Ich umarme euch liebevoll

Tanja



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