Poesie Lyrik Literatur

Liebeslied

An diesem einen Tag
als wir uns begegneten
schien alles wie immer - doch
das Bier gabs im Plastikbecher und Du
lachtest Dein Himbeerlachen
unter Deinen rotblonden Haaren
Was war das nur für ein Moment
als Du plötzlich da warst
und niemand der mir sagte
dass Du so schön sein würdest

Wenn Du wüßtest, dass ich an Dich denke,
würdest Du lächelnd die Augen verdrehn
und mich küssen
und mir allen Atem nehmen

Wenn Du wüßtest,
was ich für Dich fühle,
würdest Du mir einen Deiner Witze erzähln
um dann auch mir Deine Liebe zu gestehen


An diesem Tag
als wir uns begegneten
schien mein Herz für Stunden stillzustehen - doch
es war als würde ich Dich ewig kennen
und wir würden regenbogenwild und unter rosa Wolken
ewig bestehen
Was war das nur für ein Moment
als Du mir ganz nah warst
und niemand der mir sagte
dass Du bald wieder weg bist

Wenn Du wüßtest,
dass Du mich umgehaun
hast - so würdest Du kommen
und mit Deiner Liebe ein neues Fundament bauen.

Wenn Du wüßtest,
dass ich mein Leben mit Dir teilen
will - so würdest Du niederknien
und mir einen Antrag machen

 

 

 

 

Wahre Freiheit beginnt im Kopf.

Ein wunderschöner, zarter Vogel
sitzt auf einer Stange in einem Käfig.
Sein buntsilbriges Gefieder
einst schillernd ist unter dem Grau vergangener Zeiten stumpf geworden.
Der Käfig ist nicht besonders klein
gar groß genug
für Sehnsüchte.
Jedem Zentimenter hat sich der Vogel angenommen
durchschritten, gehüpft, geschwommen
hat die Staubteilchen gezählt
die sein Haus verschmutzen und sie
Stück für Stück davongetragen.
Er hat alle Bewohner im Außen
mit seinem Geschrei vertrieben
und sich gewundert, warum sie komisch schauten.
Seiner Natur verronnen
hat er vergessen, wie schön es ist
zu singen
Irgendwer hat ein grobes, dunkles Tuch
über seinen Kopf gelegt
nun kann er die Sonne nicht mehr sehen
und auch keinen Wind spüren.
Traurig sitzt er in der Ecke
jeden Tag eine andere
und erahnt nur noch, welche Welt
es noch geben könnte.
Einmal nahm man ihm das dunkle Tuch
und die Helligkeit blendete ihn derart
so dass es weh tat.
So ging er in eine noch dunklere Ecke
und blieb fortan dort.
Dass er ein Vogel war, der Fliegen konnte
- er wusste es nicht.
Dass er zauberhaft singen und die Bewohner entzücken konnte
- er wusste es nicht.

All die Jahre fühlte sich der kleine Vogel gefangen
in einer kleinen Welt.
Und bemerkte dabei nicht die Käfigtür, die nur angelehnt war.

Wahre Freiheit beginnt im Kopf.

 

Liebe Liebe

ich steh vor Dir
wie ein geschundenes Tier
dass Dich beißt sobald Du ihm zu nahe kommst
wie ein hilfesuchendes Kind
dass nicht versteht, warum Du weh tust
wie ein verwundeter Soldat,
der immer noch in den Kampf mit Dir ziehen will
wie eine stolze Frau,
die über Dich schweigt, die nicht bittet und nicht kämpft, aber hofft und um Dich bangt.

Liebe Liebe
lang hab ich mich nach Dir gesehnt
und nun ist es so schwer
kein Wort fällt mir ein zu Dir
keine Frage und keine Antwort ist in mir
ich atme Dich
ich schütze mich
ich kann nicht mit Dir doch
kann ich auch nicht ohne Dich.

Von: Tanja


 An einem warmen Sommermorgen


An einem warmen Sommermorgen
verstaue ich meine Träume in Kisten
und zu jedem Traum packe ich ein Lächeln
ich freue mich darauf, die Kisten irgendwann wieder zu öffnen
und meine Träume zu befreien.

An einem warmen Sommermorgen
verstaue ich meine Stärken in Kisten
und zu meiner Stärken packe ich ein bisschen Funktionieren
ich freue mich darauf, die Kisten irgendwann wieder zu öffnen
und meine Stärken wiederzufinden.

An einem warmen Sommermorgen
verstaue Dich in meiner schönsten, buntesten Kiste
und zu meiner Zuneigung packe ich einen leisen Kuss
und einen kleinen Gruß
ich freue mich darauf, die Kiste irgendwann wieder zu öffnen
und die Liebe wiederzufinden.

Von: Tanja



Schattenspiel


Ein Brodeln, ein Stöhnen, ein Schrei
ich reiße mich von Dir los
zelebriere den Zorn, um
mit dem Sturm zu tanzen
Wir sind uns zu nah gekommen
Wege, die sich einst verworren
Arme, die sich innig halten
lebende Lippen, die an sich zerfließen
Tosend erfüllst Du das Licht
eine Atemhauch zerschlägt das Grau
wie ein Blitz
durchströmst Du mich von Kopf bis Fuß
ich reiß Dich von mir
zelebriere die Freiheit, um
aus Deinem Schatten zu treten.

von: Tanja

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen